Werne – Die vielen mitgereisten Eltern waren nervlich längst am Ende, doch ihre Töchter blieben bis zum letzten Penalty cool – und feierten am Ende eines an Spannung kaum steigerbaren Turniers den Gewinn des Westfalenpokals. Besonders hoch im Kurs stand beim Jubelsturm der rot gekleideten Hockey-Mädchen die junge Dame in Blau: Torhüterin Maya Biermann hatte mit drei Paraden im entscheidenden „Shoot-Out“ großen Anteil am Turniererfolg.
Den Spielerinnen vom TV Werne und vom HTC Hamm, die in dieser Saison in der weiblichen Altersklasse U12 gemeinsam als Spielgemeinschaft antreten, gelang am Sonntagvormittag ein Auftakt nach Maß. Maleen Löcke, Lea Hasse, Hermine Neugebauer und Lotta Bömken trafen zu einer klaren 4:0-Führung gegen Gastgeber Datteln. Dass es nach Unkonzentriertheiten in der Schlussphase noch zwei Gegentreffer zum 4:2-Endstand setzte, fiel zunächst nicht weiter ins Gewicht, sollte aber später in der Endabrechnung noch von Bedeutung sein.
Es folgten die vermeintlich entscheidenden Partien gegen den VfB Hüls und den RHTC Rheine. Beide Spiele standen auf des Messers Schneide – und endeten ebenso remis wie auch das Duell zwischen Hüls und Rheine. Aus Sicht der SG Werne/Hamm standen ein 1:1 gegen Hüls (nach einem Treffer von Maleen Löcke) und ein 0:0 gegen Rheine zu Buche. Alle drei Teams wussten in den drei Begegnungen immer wieder mit starken Aktionen zu guten Torchancen zu kommen – wer hier die beste Mannschaft war, war objektiv kaum auszumachen.
Und so spannend die Partien auf dem Kunstrasen waren, so eng war auch die Tabellensituation nach Abschluss aller Turnierspiele. Während Hüls mit drei Unentschieden nur Platz drei belegte, wiesen Rheine und Werne/Hamm genau das dasselbe Punkt- und Torverhältnis auf – weil eben auch Rheine exakt mit 4:2 gegen Datteln gewann.
Ein „Penalty Shoot-Out“ (vergleichbar mit einem Elfmeterschießen im Fußball) war daher erforderlich, um den Sieger im Westfalenpokal zu ermitteln. Während Charlotte Kemper, Mia Siemund und Maleen Löcke für die SG drei Treffer landeten, verzweifelten die Spielerinnen aus Rheine an SG-Torhüterin Maya Biermann, die drei von vier Penaltys parierte. Als Maleen Löcke den entscheidenden Penalty verwandelt hatte, setzten die 13 SG-Mädchen gemeinsam mit ihren Trainerinnen Sofia Gerstmann, Jade Malina Napierala und Amelie Strohmenger zum riesigen Jubelsturm auf den Platz an.
Eine besonders schöne Geste: Das unterlegene Team aus Rheine gratulierte dem glücklichen Sieger bemerkenswert herzlich zu Platz eins – während die Mädels von TV und HTC ihren „Final“-Gegnerinnen ihrerseits zu Rang zwei gratulierten. Eine Szene, die perfekt zum Slogan „Respect is Hockey“ auf den Trikots der Spielgemeinschaft passte. Schöner hätte die Feldsaison für die weibliche U12 aus Werne und Hamm nicht enden können.
SG Hamm/Werne: Maya Biermann – Lina Vogel, Charlotte Kemper, Leni Ausperger, Hannah Bürgelt, Lea Hasse, Mia Siemund, Nele Haag, Clara Wäschenbach, Lotta Bömken, Mieke Rühle, Hermine Neugebauer, Maleen Löcke.